Du sitzt also da, vielleicht mit einer Tasse Kaffee oder Tee neben dir, und du hast dich in das weite, wilde Land der Benutzeroberflächen und Benutzererfahrungen gewagt. Du hast von Wireflows gehört, und vielleicht fragst du dich: „Brauche ich das wirklich?“ Lass uns diesen Gedanken zusammen entwirren.
Wireflows sind so etwas wie ein Gerüst einer Benutzerführung. Sie sind schematische Darstellungen, die die Hauptelemente der Steuerung und ihren „Flow“ innerhalb einer App zeigen. Stell dir das wie die Blaupause oder Zeichnung eines Gebäudes vor, in dem die Räume, die Verbindungen zwischen ihnen und der allgemeine Weg, den du durch sie hindurch nimmst, skizziert sind. So wird klar, auf welchen Wegen welcher Raum erreichbar ist.
Genauso erkennst du bei den Wireflows, welche Interaktionsflächen und Elemente, wie etwa Wischgesten oder reale Taster an Maschinen oder Geräten wohin führen bzw. welche Aktionen auslösen. Die Verbindungen werden in diesen Wireflows visualisiert. Damit wird auch gleichzeitig eine Strategie erarbeitet und du erkennst schon sehr früh, ob diese Wege und Interaktionen Sinn ergeben.
Durch Wireflows siehst du, wie die verschiedenen Elemente der Benutzeroberfläche (UI) miteinander interagieren und das ist auch ihre praktische Funktion: Sie helfen dir, den Überblick über das Gesamtbild über das gesamte Projekt zu behalten. Du weißt, wo du anfängst, wo du endest und welche Schritte dazwischen liegen. Ohne Wireflows könntest du leicht den Überblick verlieren.
Nun könnte man argumentieren, dass man Wireflows nicht unbedingt braucht. „Ich habe schon immer ohne sie gearbeitet“, sagst du vielleicht. Und ja, du könntest recht haben. Dennoch sind Wireflows bei der Zusammenarbeit mit Entwicklern und in größeren Teams bzw. bei größeren Projekten eine hilfreiche Unterstützung, um den Überblick zu behalten.
Es gibt jedoch auch Nachteile bei der Verwendung von Wireflows. Sie können zeitaufwändig zu erstellen sein, besonders wenn du sie in einem Tool wie Figma realisierst und verknüpfst. Und manchmal können sie das Design einschränken, indem sie zu einer starren Struktur werden, die die Kreativität hemmt. Doch diese Nachteile sind oft gering im Vergleich zu den Vorteilen, die Wireflows bieten: Klarheit, Struktur und eine bessere Benutzererfahrung.
Was kommt vor dem Wireflow? Normalerweise fängst du mit der Definition deiner Zielgruppe und der Identifizierung ihrer Bedürfnisse an. Vielleicht führst du ein paar Interviews durch oder machst eine Umfrage. Dann machst du dir Gedanken über die Funktionen, die deine Applikation, Plattform oder Website haben soll, und wie sie diese Bedürfnisse erfüllt.
Als Alternative zu Wireflows könntest du ein einfaches Flussdiagramm oder einen Entscheidungsbaum verwenden. Allerdings bieten diese Methoden nicht immer die gleichen Möglichkeiten und Detailgrad wie ein Wireflow. Denn es geht auch darum, dem Visual Designer bzw. Frontend-Entwickler eine genaue Vorstellung von den Elementen zu geben.
Braucht man nun ein Wireflow? Wie bei so vielen Dingen – es kommt darauf an. Wie schon beschrieben, ist es stark vom Projekt, dem Umfang, dem Team, dem Auftrag und den Möglichkeiten der Umsetzung abhängig. In vielen Fällen ist es aber eine Bereicherung für den Designprozess und bietet die Option einer klaren, vom visuellen Design losgelösten und strukturierten Arbeitsweise.